Elektromobilit?t: DIN st?rkt Kooperation mit China

Deutsche und chinesische Experten diskutierten auf der Hannover Messe


Deutsche und chinesische Experten aus Industrie, Wissenschaft, Politik und Verwaltung diskutierten auf der Hannover Messe Initiativen und Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Elektromobilität. Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler betonte dabei die Bedeutung der Normung. Das DIN vertrat bei den Veranstaltungen die deutsche Sicht in Sachen Normung und Standardisierung.

Im Bereich „Elektromobilität" verfolgen Deutschland und China ehrgeizige Ziele: Bis zum Jahr 2020 sollen in Deutschland eine Million, in China fünf Millionen Elektrofahrzeuge genutzt werden. Auf der von der Bundesregierung veranstalteten deutsch-chinesischen Konferenz zur Elektromobilität kamen hochrangige deutsche und chinesische Experten aus Industrie, Wissenschaft, Politik und Verwaltung zusammen. Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler und Miao Wei, der chinesische Minister für Industrie und Informationstechnologie, eröffneten die Konferenz. Rösler betonte in seiner Rede mehrfach die Bedeutung der Normung zur Erreichung der gesetzten Ziele. Diskutiert wurde unter anderem die Integration von Elektrofahrzeugen in intelligente Energienetze. Zudem wurden deutsche und chinesische Modellregionen präsentiert. DIN-Direktor Dr. Torsten Bahke stellte die deutsch-chinesische Kooperation im Bereich Elektromobilität vor. Er hob die enorme Bedeutung internationaler Normen für den weltweiten Aufbau der Elektromobilität hervor sowie deren unveränderte Übernahme in die nationalen Normenwerke.

Demselben Thema widmete sich die Vortragsreihe „Sino-German Cooperation in the Field of Electromobility and Standardization" des DIN und der chinesischen Normungsorganisation SAC. Während Dr. Rainer Jäkel, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, die strategischen Ziele und den politischen Hintergrund der deutsch-chinesischen Kooperation im Bereich Elektromobilität vorstellte, gab Rüdiger Marquardt, stellvertretender Direktor des DIN, einen Überblick über die Schwerpunkte der internationalen Aktivitäten und den aktuellen Stand der Arbeiten der Deutsch-Chinesischen Arbeitsgruppe zur Normung im Bereich Elektromobilität. In ihrem Vortrag zu den aktuellen chinesischen Initiativen stellte Dai Hong von der chinesischen Normungsorganisation Standards Administration of People's Republic of China (SAC) die grundlegende strategische Ausrichtung Chinas im Bereich der Elektromobilität dar. Neben den für China wichtigen Forschungsfeldern hob sie zudem die Ziele im Bereich der Normung und deren internationale Anbindung hervor. China verzeichnet immense Wachstumsraten im KFZ-Bereich. Bis 2030 rechnet man mit einem Markt von rund 250 Millionen Fahrzeugen. Die Elektromobilität wird einen bedeutenden Anteil zur Erreichung dieser Wachstumsziele leisten. Einen Einblick in die Praxis und in die auf Expertenebene diskutierten Fragestellungen gaben abschließend Werner Preuschoff, Daimler AG, und Ni Feng vom chinesischen Energieversorgungsunternehmen SGEPRI. Die Vorträge umfassten vor allem Aspekte zum Infrastrukturaufbau, wie zum Beispiel zur Kommunikation zwischen Fahrzeug und Netz, die unterschiedlichen Ansätze zum Aufladen von E-Fahrzeugen in China sowie das kombinierte System zum Normal- und Schnellladen, das so genannte Combined Charging System.