Zentrum f?r kleine und mittlere Unternehmen der EU auf den Weg gebracht
Antonio Tajani, der Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für Industrie und Unternehmertum, hat am 5. November in Peking das Zentrum für kleine und mittlere Unternehmen der EU (EU-KMU-Zentrum) auf den Weg gebracht. Dieses neue Vorhaben wird von der Europäischen Kommission finanziert und bietet KMU, die nach China ausführen oder dort investieren möchten, Informationen, Rat, Ausbildung und Geschäftspartnervermittlung.
Zum Start des EU-KMU-Zentrums sagte Vizepräsident Tajani: „Die Eröffnung des EU-KMU-Zentrums in Peking ist ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung des Small Business Act, der wichtigsten Initiative der EU zur Unterstützung von KMU und bei der Verwirklichung des Grundsatzes „Vorfahrt für KMU“, der das Wesen der europäischen KMU-Politik treffend beschreibt. Wachstum über die heimischen Märkte hinaus und die Internationalisierung von KMU ist für die europäische Wettbewerbsfähigkeit wesentlich, und der Kommission kommt, indem sie diesen Prozess erleichtert, eine wichtige Rolle zu.“ Im Small Business Act wurde die Einrichtung von EU-Informationsstellen für Unternehmen in ausgewählten Märkten, insbesondere China und Indien, gefordert.
Derzeit exportieren 25 % der kleinen und mittleren Unternehmen Europas ihre Waren oder Dienstleistungen oder haben dies in den letzten drei Jahren schon einmal getan. Dieser Anteil wird voraussichtlich, insbesondere in schnell wachsenden Märkten wie China, rasch zunehmen. Freilich sind KMU oft weniger gut als Großunternehmen dafür gerüstet, mit unterschiedlichen Rechtssystemen und den Risiken auf ausländischen Märkten zurecht zu kommen.
Die EU-KMU-Zentren werden europäischen KLM dabei helfen, die Schwierigkeiten zu bewältigen, die sie auf dem chinesischen Markt gerade in der Frühphase der Geschäftsentwicklung erwarten. KMU können sich an das Zentrum wenden, um Informationen zu erhalten zu Themen wie das Verfahren zur Eintragung einer Firma in China, Arbeitsverträge bei der Einstellung örtlicher Arbeitskräfte oder das Verfahren zur Zertifizierung technischer Normen.
Das Zentrum wird zur Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen der EU und China beitragen und gleichzeitig eine Intensivierung der Zusammenarbeit und der Direktinvestitionen bewirken. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die Fähigkeit, auf dem Wachstums- und die Innovationspotenzial von KMU aufzubauen, für die Handelsbeziehungen zwischen der EU und China von entscheidender Bedeutung ist. Deshalb werden die kürzlich am 16. September 2010 in Guangzhou geführten Gespräche zwischen der EU und China über die KMU-Politik als so wichtig angesehen.
Betrieben wird das Zentrum von einem Konsortium europäischer Handelskammern unter der Führung des China-Britain Business Council unter Beteiligung der Handelskammern der Benelux-Staaten, Frankreichs, Deutschlands, Italiens und Spaniens in Peking sowie der Handelskammer der Europäischen Union in China und von Eurochambres. Es wird mit Organisationen außerhalb von Peking, die Unternehmen fördern, zusammenarbeiten, insbesondere mit den über ganz China verteilten Stützpunkten des European Enterprise Network (EEN). Das Programm EEN wird es chinesischen Organisationen zur Förderung von Technologie und Unternehmen erlauben, Verbindungen zu ungefähr 600 ähnlichen Zentren in Europa und anderen Ländern zu knüpfen und Informationen über Geschäftsmöglichkeiten auszutauschen. Das Zentrum wird im Januar 2011 den Vollbetrieb aufnehmen.
An der Eröffnungsfeier nahmen das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie und das Handelsministerium der Volksrepublik China sowie der China-Rat zur Förderung des Welthandels teil.
Die Kommission plant, im Jahr 2011 eine Strategie für die Internationalisierung der europäischen KMU zu veröffentlichen.
(Quelle: EU-Kommission, Pressemitteilung)